Tanz mit dem Zweifel

Tanz mit dem Zweifel

Die Magie tanzt sich in das Geheimnis des Lebens, wenn sich unser Herz und Geist für die Wunder öffnet.

Es ist als suchen wir im Zauberbuch, nach dem Rezept für das Wasser des Lebens. Haben wir die richtige Seite gefunden, spricht es eine Sprache, die wir vielleicht noch nicht sofort verstehen.

Eine lange Reise lag hinter ihr, als sie in der Oase der Reisenden ankam.

Die Dämmerung setzte bereits ein und sie suchte sich einen Platz für die Nacht. Trotz großer Erschöpfung begleitete sie ein wärmendes und geborgenes Gefühl, dass sich heute anders anfühlte. Als würde etwas von großer Bedeutung auf sie warten. Ein Geschenk der Sterne.

Nach ihrem langen Weg durch die Wüste, brannten ihre Fußsohlen.

Sie kannte das brennende Gefühl nicht nur jetzt, nach dem langen Weg, sondern es brannte sich auch immer dann in ihr Herz, wenn sie sich aus Zerrissenheit von ihrem Seelenweg entfernte. Es schien, als wirkten Kräfte, die in unterschiedliche Richtungen gehen wollten. Sie hießen Sichtbarkeit und Rückzug. Und mittendrin stand eine Frau, die nichts mehr wollte, als die Einheit im Menschsein zu erfahren.

Wach liegend neben der kleinen Wasseroase, in der sich der Mond spiegelte, richtete sich ihr Blick nach oben in das Sternenmeer, das die Nacht durchflutete. Himmel und Erde fühlten sich untrennbar miteinander verbunden an und mittendrin lag sie, verschmolzen mit dem Universum. Doch was war geschehen, dass sie diesen tiefen Frieden in sich spürte?

So viele Sternschnuppen waren in dieser Nacht am Himmel zu sehen. Sie hinterließen exakt nochmals das Bild vor ihren Augen, dass die junge Frau am Abend vorher in einem Ritual am heiligen Feuer erlebte, als sie sich von ihrem heiligen Platz erhob, um sich im Tanz mit dem Zweifel, ihrer Schattenseite gegenüberzustellen.

Es schien Zeit, für einen Wendepunkt zu sein.

Zeit die innere Zerrissenheit, die auch ihre Spuren im Außen hinterließen, zu beenden. Sie wusste, dass sie sich von ihrem heiligen Platz räumlich entfernen konnte, ohne diesen jedoch in ihrem Inneren wirklich zu verlassen. Nur so war es ihr möglich, entschlossen diesen Rivalenkampf anzutreten. Herausgefordert von ihren eigenen Zweifeln, ihrem neuen Weg, der in ihr lag, nicht zu reichen. Nicht gut genug zu sein, für das, was vor ihr und in ihr lag. Es war die alte Aufforderung des Rückzugs, die dieser kleinzumachende Zweifel von ihr verlangte. Schwere im Herzen und weiter angetrieben von der Sehnsucht nach Leben. Nach ihrem Leben. Das wäre jetzt das Lied vom Zweifel gewesen, dass in ihren Ohren erklingen würde. Doch nicht heute Abend. Umgeben und durchdrungen von der Magie der Sternenliebe und des Sternenlichts, verwurzelt im heiligen Feuer, stellte sie sich tanzend ihrem Zweifel. Er sprach sie keck und herausfordernd an, ob sie tatsächlich bereit sei, ihren neuen Weg, der in ihr lag, zu gehen. Bereit, mutig für deine Vision und deinen Lebensweg loszugehen?

Ihre Antwort war so klar wie die Nacht, die die tiefe Bedeutung ihres inneren Wandels widerspiegelte.

Sie spürte das Rädchen, den Hebel in sich, die sie von nun an nutzte. Und so war beides möglich. Traten Zweifel auf, forderte sie ihn auf mit ihr zu tanzen. Daraus entstand das Geschenk, dass Beides möglich werden konnte, auch der Tanz mit den Sternen. Ein Moment, der emotional, berührend und tief ehrlich ihr selbst gegenüber war.

Der Weg in die Sichtbarkeit war frei und weit. Ein Raum voller Möglichkeiten zeichnete sich in dieser Nacht in die Unendlichkeit des Universums. Ein Raum, den das Sternenlicht küsst für alle Seelen, die ihren Weg in den inneren Frieden gehen möchten.

Sie verstand jetzt die Sprache im Zauberbuch, das nun „Buch des Lebens“ hieß, das sie mit ihrem Herzen und ihrem Mut entschlüsseln durfte, für sich und alle, die diesen Weg noch gehen.

Sie führte sich selbst aus ihrer Ohnmacht heraus, begleitet von einem reichen Ressourcenfeld, das ihr zur Seite stand. Ihre Bereitschaft alles von sich anzunehmen, sowohl den Zweifel als auch ihr heiliges Licht ermöglichte ihr, in Schöpfung zu treten. Sie begann dieser Welle und diesem Klang, einen Ausdruck zu geben. Es sprudelte Worte und Bilder, die tief aus ihrer Seele kamen, viel zu lange hielt sie es zurück. Sie tauchte mit ihrer ganzen Intensität in den Raum ihres Friedens ein und genoss ihr Seelenheil.

Beflügelt stieg sie nach ihrer Rückkehr aus der Oase der Reisenden den Berg der Vision hinauf. Überwältigt von der Weite, die sich vor ihr erstreckte und der Weite in ihrem Herzen, die sie schon beim Aufstieg beobachtete, hielt sie eine gefühlte Ewigkeit inne. Eine tiefe Demut vor dem Leben und sich selbst durchfuhr sie. So erkannte sie, dass die Kunst, die Balance im Leben zu finden, auch den Mut braucht, mit dem eigenen Schatten zu tanzen und dabei in alle Facetten einzutauchen, an die sie sich bisher nicht wagte. Dabei ging nichts von ihr verloren. Im Gegenteil, sie gewann die Führung, ihr Leben aus der Verbindung ihrer Essenz heraus „Licht trifft Herz“, erwachen zu lassen.

So durfte es Zeiten für Sichtbarkeit und Zeiten des Rückzugs geben. Beides darf sein, aus der Qualität von wirklich sein.

0
Feed

Melde dich jetzt für meinen Newsletter an!

Datenschutzerklärung*